WESEN DER VOLLKOMMENEN ANDACHT ZUR
HEILIGSTEN JUNGRAU
ODER
DIE VOLLKOMMENE WEIHE AN JESUS
CHRISTUS
In diesem Kapitel erklärt der hl. Ludwig in was die vollkommene Andacht zu Maria besteht. Bevor wir dies kommentieren, ist es angebracht einige Begriffe in Erinnerung zu rufen.
Der
bedingungslose Sinn jeder wahren Andacht
Gewisse
Taten bittet uns Gott sie zu vollbringen. Andere aber befiehlt er uns sie zu
tun. So, z.B., befiehlt er uns die zehn Gebote zu befolgen. Doch die Praxis
einiger Tugenden ist nicht dem Gehorsam oder der Pflicht unterworfen, sondern
nur dem Rat oder dem Vorschlag. Er bittet lediglich darum, das wir sie
praktizieren. Unsere vollkommene Weihe der Muttergottes oder an Gott – was ja
dasselbe ist, denn die Weihe an sie wird ja nur vollzogen damit wir und ihm
vollständiger weihen – bedeutet eine vollständige Hingabe unserer selbst. Sie
beinhaltet also die Bereitschaft, in allen Dingen nicht nur das zu tun, was uns
befohlen wird, sondern auch das, was nur empfohlen wird.
Sich
weihen bedeutet sich hingeben, das ist alles. Der, der sich geweiht hat, behält
nichts für sich zurück. Wenn er etwas für beansprucht, hat er sich nicht oder
nur teilweise, unvollständig geweiht.
Wenn
der hl. L von Weihe der Muttergottes spricht, versteht er nicht nur, dass wir
alles geben sollen, was unser ist, sondern auch, allem zu ihren Gunsten und in
ihren Händen entsagen, selbst das, was uns aufgetragen wurde nicht zu entsagen.
Es geht nicht darum nur das zu opfern, was wir durch die Zehn Gebote
verpflichtet sind, sondern allem zu entsagen, was einem Menschen möglich ist.
Der hl.
L zeigt in dieser Weihemethode alles auf, was der Mensch der Muttergottes zur
Verfügung stellen kann und empfiehlt es zu tun. Dies ist sehr wichtig für die
vollkommene Andacht, denn es bedeutet sich ganz hingeben. Was nutzt es, wenn
jemand einen Brief beendet mit "Dein ergebener Freund" und wir ihm
später um einen Gefallen bitten, den er uns verweigert? Da geht es nur um eine
reine Formel. Die Andacht bedeutet eine vollkommene Hingabe, eine totale Weihe.
Die
wahre Andacht zur Muttergottes besteht nicht aus intensiven nervösen
Schwingungen vor einem Bild, sondern einer ernsthaften, tiefen, dauerhaften und
folgerichtigen Übergabe unsererselbst und alles was wir sind und haben in ihre
Hände. (121 bis 126)
Hier
tauchen zwei Probleme auf:
a) wie
wird diese Hingabe vollzogen?
b)
warum wird sie der Muttergottes gemacht und nicht direkt zu Jesus?
Im 4.
Kapitel erklärt der hl. L auf welche Weise diese Hingabe vollführt wird: "Um
Maria ganz geweiht zu sein, müssen wir ihr schenken: 1. unseren Leib mit allen
seinen Sinne und Gliedern; 2. Unsere Seelen mit allen ihren Fähigkeiten; 3.
unser Hab und Gut – was wir Vermögen nennen -, das gegenwärtige und das
zukünftige; 4. unsere inneren und geistlichen Güter, nämlich unsere Verdienste,
unsere Tugenden und unsere guten Werke in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Mit einem Wort: Alles, was wir in der Ordnung der Natur und der Gnade besitzen
und besitzen werden, schenken wir Maria" (121)
Die
Folgen der Weihe
Um zu
verstehen, was dieser Schritt, den wir mit dieser Hingabe tun, bedeutet, und
was der hl. L unter "Weihe" versteht, wollen wir sie in ihren Folgen
analysieren.
"Unseren
Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern" – Wenn wir der Muttergottes
unseren Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern schenken, ist das erste, was
wir in diesem Leib tun müssen, ihren Willen durchzuführen. Wir begreifen also
sofort, dass wir unseren Leib nicht als ein Werkzeug der Sünde gebrauchen
können.
Was man
also als erstes von dem, der sich der Muttergottes weiht, bezüglich des Leibes
verlangt, ist natürlich die Reinheit. Es wird überhaupt keinen Sinn haben, wenn
wir sagen, unser Leib gehört ihr, wir aber gerade das Gegenteil tun, von dem,
was sie von uns will. Es wäre, als wenn wir jemanden eine Münze geben und sie
dann wieder abnehmen, um etwas für unseren eigenen Gebrauch zu kaufen. Das ist
Diebstahl an dem, den wir beschenkt haben.
Das
reicht jedoch nicht. Um unseren Leib ganz der Muttergottes zu schenken, müssen
wir ihn so behandeln, wie sie es will. Das heißt, wir müssen ihn ganz in ihren
Dienst stellen; ihn würdig behandeln und gebrauchen, als etwas, was wir ihr
schon geschenkt haben, und unter ihrer besonderen Macht steht.
Außerdem,
wer sich Maria mit dieser Weihe geschenkt hat, muss von gewissen Haltungen und
Benehmen Abstand nehmen, die einem würdigen Gebrauch des eigenen Leibes
widersprechen. Zum Beispiel, die Art sich zu präsentieren. Wir wissen, dass
unser Leib die Folgen der Erbsünde in und an sich trägt. Das muss uns in uns
das entsprechende Schamgefühl hervorrufen. Wir dürfen also nicht unseren Leib
im nackten oder halbnackten Zustand zur Schau stellen. Es sind Haltungen, die
nicht dem Respekt, dem wir uns selber entgegenbringen sollen und der Würde
eines Leibes entsprechen, der der Muttergottes geschenkt wurde.
Wenn
wir also unseren Leib Maria geschenkt haben, so muss er auch ein Werkzeug sein,
das für sie im Sinne des Apostolats eingesetzt wird. Er muss bereit sein alle
Erschöpfungen auf sich zu nehmen, die Gefahr von Krankheiten angesteckt zu
werden, durch Geißelung zerrissen zu werden, wenn es notwendig ist. Er muss
bereit sei alles notwendige anzunehmen, damit Maria gedient wird. Das ist in
Wahrheit die Bedeutung, unseren Leib Maria zu schenken.
Mehr
noch: Wenn wir in unsere Art uns zu kleiden, mehr oder weniger revolutionäre
Kleidung tragen können, so müssen wir die tragen, die am nächsten übereinstimmt
mit den Leitlinien der GR. Da unser Leib Maria gehört, würdigen wir sie, indem
wir uns angemessen kleiden.
Dies
sind folgerichtige Handlungsweisen der vollkommenen Hingabe der Königin der GR.
Im
Lichte dieser Auffassung kann man die Größe und die Würde aller Opfer- und
Heldentaten gut verstehen. Man versteht, was ein Kämpfer ist, der in den Kampf
zieht mit der Bereitschaft zu sterben, weil der Körper, den er verliert, das
Blut, das er vergießt, gehören ihm nicht mehr, da sie ja der Mutter Gottes in
einem mutigen Weiheakt und einer großherzigen Hingabe übertragen wurden.
Dies
ist die Art, auf der wir die vollkommene Weihe leben sollen: Bereit unser
eigenes Leben zu entsagen, wenn es der Gottesmutter gefällt.
Die
vollkommene Weihe unseres Leibes geht noch weiter. Wir müssen bereit sein, wenn
es Maria so will, die Hässlichkeit der Schönheit vorzuziehen, die Krankheit der
Gesundheit, die Verstümmelung der Unversehrtheit und sogar anzunehmen, dass
Krankheit uns heimsucht, um für die katholische Kirche zu sühnen. Es ist klar,
dass wir keine unklugen Opfer bringen sollen. Aber wir sollten diese seelische
Bereitschaft schon hervorbringen. Unser Leib soll der hl. Jungfrau zur
Verfügung stehen, und unsere Worte ihr gegenüber sollten die gleichen sein, die
sie bei der Verkündigung sprach: "Ecce ancilla Domini, fiat mihi
secundum verbum tuum" (Lc., I, 38). "Siehe, ich bin die Magd des
Herrn, mir geschehe nach deinem Wort". Jedem von uns geschehe nach dem
Wort Gottes. Was sie von uns will, sei von sofort an geopfert, von sofort an
angenommen, in dem Maße der Kräfte, die sie uns dafür bereitstellt. Unser Leib
wurde ihr geschenkt, ihr übergeben.
Wenn
wir diese Weihe in dieser Tiefe leben, wird sie natürlich äußerst ernst und
erhaben werden. Die Andacht des hl. Grignion ist an sich sehr ernst und
erhaben. Niemand sollte seine Methode übernehmen, ohne über alle Konsequenzen,
die sie mit sich bringt, nachzudenken. Und sie ist äußerst erhaben weil sie
äußerst ernst ist. Was nicht sehr ernst ist, ist auch nicht bewundernswert.
"Unsere Seele mit allen ihren
Fähigkeiten"
– Zunächst muss gesagt werden, dass der Muttergottes unsere Seele schenken, bedeutet
sie dem katholischen Glauben zu schenken. Unsere Seele wird in dem Maße Maria
gehören, wie sie der Kirche und dem Papst gehört.
Doch
das reicht nicht. Um Maria zu gehören, muss unsere Seele dieses innere
Gleichgewicht besitzen, das den ihr wahrhaft geweihten Seelen eigen ist. Wir
müssen immer daran denken, dass all das, was außerhalb der natürlichen Ordnung,
Sünde ist, und alles, was mit ihre übereinstimmt, Tugend ist.
Also
ist jeder Vorgang in unserer Intelligenz und jeder Willenskat oder Regung des
Gefühls, die im Widerspruch zur natürlichen Ordnung stehen, eine
Unvollkommenheit. Wir werden nur dann wahrhaftig Eigentum der Muttergottes
sein, wenn in unserer Seele zwischen Intelligenz, Wille und Gefühl dieses wahre
Gleichgewicht der wirklich tugendhaften Seelen herrscht.
"Unser Hab und Gut – was wir
vermögen nennen – das gegenwärtige und das zukünftige" – Hier muss man unter Vermögen
auch alles das mit einbeziehen, was es mit sich bringt: gesellschaftliches
Ansehen, Beziehungen, Einflüsse, kurz, alle Vorteile dieser Welt.
Es ist nicht
leicht, bei dieser Weihe des Vermögens an Maria die letzten Konsequenzen zu
ziehen. Nichts ist betrügerischer und gefährlicher wie eine gewisse
"Spendermentalität". Unsere Schwächen kommen mehr zum Vorschein wenn
wir geben, als wenn wir empfangen. Bekommen ist einfach, Geben ist schwierig.
Haben
wir Geld und weihen uns nach dem Sinn des hl. L der Muttergottes, müssen wir
bedenken, dass es, soweit es unsere Standespflichten erlauben, Maria gehört.
Jedesmal also wenn wir unser Geld für einen Guten Zweck des Apostolats
ausgeben, tun wir, was wir versprochen haben und machen kein Geschenk. Dieses
haben wir schon ein für allemal getan, wir lösen hier nur ein Versprechen ein.
Die
"Mentalität des Spender" sagt das Gegenteil: "Dies ist von nun
an dein. Doch merke: wäge das Geschenk ab, sei dankbar, beuge dich; wenn du das
anrührst, denke daran, wie ich gütig bin; erwähne das ab und zu, mach einen
kleine Hinweis, um mich zu trösten, denn, sollte ich dies nicht vernehmen, bin
ich nicht geneigt, weiteres zu geben". Es gibt nichts schockierenderes! Es
ist das Elend der "Spendergesinnung".
Vielmals
sehen wir das bei Spendern einer Pfarrei. Wenn der Pfarrer nicht aufgeht in
Dankeserweisen, den Spender nicht an seinem Geburtstag gratuliert, ihm nicht
Festtagsgrüße schickt und ihm nicht zu fühlen gibt, dass er äußerst mildtätig
gegen Gott ist – der eine Art Bettler ist, der ihm viel schuldet -, werden
keine weiteren Wohltaten folgen.
So dürfen
wir nicht sein gegenüber den Anliegen der Kirche. Noch viel weniger gegenüber
der Wahrheit, die der Kern der Kirch ist. Wir müssen betrachten, wenn wir diese
Weihe vollzogen haben, dass, was wir gegeben haben, uns nicht mehr gehört. Und
wenn wir uns selbst mittels dieser Weihe Maria geschenkt haben, um so mehr
übergaben wir ihr, was unser Eigen ist. Es wäre absurd zu sagen: "Mein
Gott, meine Finger sind dein, die Ringe aber sind mein." Es ist also ein
Entsagen, eine Weihe, die Übergabe des eigenen Sein mit all seinen
Konsequenzen, die diese Schenkung enthält.
Unsere
inneren und geistlichen Güter, nämlich unsere Verdienste, unsere Tugenden und
unsere guten Werke – Dieser Verzicht ist unter Umständen noch
schwieriger. Zunächst müssen wir bereit sein, das innere Gut unserer eigenen
Seele zu veräußern, welches eines der wertvollsten inneren Güter ist. So wie es
Augenblicke gibt, in denen wir das Leben unseres Körpers wohl empfinden, so
empfinden wir auch manchmal die Regungen unserer Seele als angenehm. Wir müssen
bereit sein, auf aller inneren Wonne und selbst auf geistliche Tröstungen zu
verzichten, wenn es zum größeren Vorteil der Kirche und Bereicherung ihres
kostbaren Schatzes ist.
Der hl.
L empfiehlt uns, wir sollen sogar zu noch etwas höherem bereit sein. Nach der
katholischen Lehre geschieht die Wiedergutmachung unserer Sünden, durch
Anordnung der Vorsehung Gottes, teils in diesem Leben teils im Fegefeuer in
Teilen, die nur Gott wirklich kennt. Doch eines wissen wir: für die Sünden, die
wir begangen haben, wenn wir sie auch bereut haben und sie uns vergeben wurden,
werden wir Sühne leisten müssen. Gott nimmt aber auch unsere guten Werke in
Betracht, um einen Teil der verdienten Strafen zu entlassen.
Trotz gegenteiliger Meinung von liberalen Katholiken,
sind diese Strafen im Allgemeinen furchtbar. Schon die Lasten dieses Lebens,
der Verlust des Vermögens, die Schwierigkeiten in der Familie, Unglück,
Unannehmlichkeiten jeder Art können Sühneleiden sein, für das vollbrachte Übel.
Im
Fegefeuer ist das Leiden wegen unserer Sünden jedoch viel schlimmer. Die
Kirchenlehre über das Fegefeuer ist etwas ganz anderes von dem, was wir gewohnt
sind zu hören. Das Fegefeuer ist furchtbar. Es ist nicht ein frommer Streich
Gottes auf dem Weg der Seele in den Himmel, wo es ein bisschen brennt und aus
dem man halbwegs unverletzt herauskommt, so als wäre es nur ein wenig wärmer
als ein normales Bad.
Heutzutage
wird sogar angenommen, das Fegefeuer sei eher etwas symbolisches, ein Ort in
dem die Seele sich missmutig langweilt, weil sie nicht in den Himmel darf, so
wie jemand der schon lange auf einen Bus wartet. Da vergehen manchmal einige
Jahre bis er kommt, aber die Verbrennung sind nicht schlimmer als ein
Sonnenbrand.
Dies
ist nicht, was die katholische Kirche lehrt. Wir wissen, dass es im Fegefeuer
brennt und dass tatsächlich das Leiden dort furchtbar ist. Doch Gott in seiner
Güte mindert im Allgemeinen die Leiden in dieser Welt und in der anderen.
Der hl.
Ludwig empfiehlt uns, einen Akt zu vollbringen, der der feinste Faden der
Hingabe ist, wo sie am herzzerreißendsten ist; einen Akt mit dem wir den
Verdiensten unserer guten Werke entsagen. So setzen wir uns aus, die Strafen zu
bekommen. Die wir für unsere Sünden verdienen. Wenn wir uns vornehmen eine
Gewissenserforschung zu machen, werden wir sehen, wie viel Strafen uns bereit
stehen. Nun, mit dieser Weihe geben wir unser Einverständnis, Maria möge unsere
Verdienste gemäß der größeren Ehre, Intentionen und Interessen der Kirche
anwenden. Wir verzichten sogar auf das, was unsere guten Taten an Sühnewert für
uns selber und an Verdiensten vor den Augen Gottes haben könnten.
Dem,
was wir nicht entsagen
Es gibt
jedoch etwas, auf das wir nicht verzichten können: Es ist der Grad der Glorie,
der uns im Himmel bereitsteht als Lohn für unsere Taten. Wir können nicht
zugunsten anderer auf den Grad der Verherrlichung verzichten, der uns
bereitsteht. Da würde die Gerechtigkeit Gottes eingreifen. Doch außer dieser
Vorherbestimmung, können wir auf alles Weitere verzichten.
Doch
ist, auf jeden Fall dieser Verzicht etwas Furchtbares. Denn, z.B., wer diese
Erwägungen mit andächtigem Geist liest, kann Verdienste erreichen, die ihm das
Leben müheloser machen. Doch als Sklave der Muttergottes, nützen ihm diese
Verdienste nichts. Nachdem er diese Lektüre beendet hat, kann er eine Strafe
erleiden, zur Sühne für die Sünden, die er begangen hat, denn die Verdienste
der Lektüre wurden nicht ihm selbst angerechnet, sonder jemanden anders, den er
gar nicht kennt. Als Sklave Mariens, schenkt er ihr sogar dies.
Wir
verstehen, dass eine Rückversicherung für die Werke der Frömmigkeit, Ablässe
usw. sehr nützlich sein kann.
Dieses
Sklavenopfertum ist in der Tat sehr hart. Der hl. L spricht jedoch weiter vorne
über die Großzügigkeit Mariens. Er überträgt dazu ein Sprichwort bretonischer
Bauern auf die Güte der Muttergottes: "por un oef Elle donne un boef"
– für ein Ei gibt Sie ein Ochs. Wenn wir ihr also alles bis aufs äußerste
geben, welcher Lohn steht uns da bereit? Er ist unermesslich, denn es ist
sicher, dass Sie sich nie an Freigebigkeit übertreffen lässt. Und wenn unsere
Freigebigkeit von der Größe eines Berges ist, wird Ihre die Größe des
Universums haben, neben der unsere Freigebigkeit nur ein Sandkorn ist.
Es gibt
also jeglichen Grund, dies Weihe zu vollziehen: Gründer der Liebe und Gründe
der Hoffnung. Denken wir an die Opfer die Kain und Abel Gott dargebracht haben.
Das Opfer des Abel war ehrlich und deshalb Gott wohlgefallen. Das des Kain, da
er unehrlich war, hat Gott abgelehnt. Wir sollten, im Rahmen unserer
menschlichen Schwächen diese Weihe vollziehen, uns aufopfernd wie das Opfer des
gerechten Abel. Nicht auf der Art des Kain sollen wir es tun, nur zur unserer
eigenen Zufriedenheit. Die Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit dieser Weihe
erlauben es nicht, sie in diesem Sinne zu vollziehen.
Der hl.
Ludwig erinnert noch daran, dass es gewisse Personen gibt, für die wir aus
Standespflicht beten müssen. Es ist klar, dass Maria das will, und wir könne es
in aller Ruhe tun, ohne zu fürchten in Konflikt mit dem Geist der Weihe zu
treten. Wenn wir unsere Verdienste in den Meinungen anderer aufopfern wollen,
können wir Maria bitten, sie in diese Richtung zu verwenden, denn auf das Recht
zu Bitten haben wir ja nicht verzichtet. Es wäre, wie wenn jemand uns eine
Bibliothek schenken, und sofort um die Ausleihung eines Buches bitten würde.
Wir haben Ihr alle unsere Verdienste geschenkt, und bitten Ihr sogleich etwas
davon. Wird Sie sich weigern unsere Bitte anzuhören?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen